Das modulare Datacenter von Microsoft® Azure

Bei dem modularen Datacenter für Microsoft Azure handelt es sich – im wahrsten Sinne des Wortes – um ein Rechenzentrum im Baucontainer. Der Container verfügt über alle Systeme und Funktionen, die ein Datacenter ermöglicht und bietet so direkten Zugriff auf die Cloud und Microsoft Azure Services. Und zwar überall und an jedem Ort. Das Ziel ist es, Cloud-Dienste von Microsoft Azure auch in abgelegenen Bereichen der Welt verfügbar zu machen. Das MDC verfügt zudem über eine eigene Klimaanlage zur Kühlung der Systeme. Als Backup dient eine Anbindung an Satelliten, die sicherstellt, dass die Dienste überall verfügbar sind.

Das modulare Datacenter von Microsoft ist ideal für alle Unternehmen und Organisationen, die flexibel sein müssen. Denkbar ist etwa der Einsatz in Mienen oder bei der Suche nach Rohstoffen. Aber auch Hilfsorganisationen und das Militär können von dem mobilen Datacenter profitieren. Sie haben fortan Zugriff auf die Cloud und auf alle Daten. Und zwar auch im Ausland oder in abgelegenen Regionen. Der Baucontainer mit dem Datacenter kann einfach per Lkw, mit dem Schiff oder in einem Transportflugzeug transportiert werden. So ist das System global einsetzbar.

Das MDC ist auch bei der Anbindung an die Cloud und dem Aufbau der Verbindung flexibel. Als Betreiber kann man zwischen mehreren Optionen wählen. So gibt es zum einen die Möglichkeit der dauerhaften Verbindung. Hier ist das Datacenter immer und zu jederzeit mit dem Netzwerk und der Cloud verbunden. Zum anderen gibt es aber auch die Möglichkeit der intermittierenden Verbindung. Hier wird nur eine gelegentliche Verbindung zu den Onlinediensten hergestellt. Etwa zu einer festen Zeit oder bei Bedarf. So wird eine Synchronisierung mit den Servern ermöglicht. Darüber hinaus ist es natürlich auch möglich, die Online-Anbindung dauerhaft zu deaktivieren. In diesem Fall kann das Datacenter lokal verwendet werden. Eine Anbindung an das Internet oder die Online-Cloud-Dienste gibt es dann jedoch nicht.

Dieses Maß an Flexibilität gibt den Administratoren und Betreibern der modularen Datenzentren viel Kontrolle darüber, wie und wann eine Verbindung mit dem Internet und den Onlinediensten hergestellt wird. Darüber hinaus ist auf diese Weise die Abstimmung mit Sicherheitsmaßnahmen und Protokollen möglich. Ein vom Militär betriebenes Datacenter in einem Konfliktgebiet etwa kann so nur bei Bedarf mit dem Internet verbunden werden und garantiert so ein Höchstmaß an Sicherheit und Geheimhaltung, da die Daten und der Traffic vor einem Abfangen durch Hacker besser geschützt sind. Gleichzeitig wird verhindert, dass andere Quellen oder Organisationen die Daten- und Kommunikationssignale abfangen können.

Das modulare Datacenter von Microsoft Azure eignet sich vor allem für Organisationen und Unternehmen, die einen mobilen und flexiblen Online-Zugang zur Cloud von Microsoft Azure und den anderen Diensten benötigen. Da das MDC mobil ist und einfach transportiert werden kann, ist es in fast jedem Bereich der Welt einsetzbar. Auch an abgelegenen Orten, wie Ausgrabungsstätten oder während Expeditionen muss man so nicht auf die Cloud-Dienste von Microsoft Azure verzichten. Generell bietet sich ein MDC also immer dann an, wenn eine Nutzung von Microsoft Azure flexibel und mobil an verschiedenen Standorten möglich sein soll. Im Büro hingegen können Sie Microsoft Azure wie gewohnt über die normalen Server und Anbindungen nutzen.

Das modulare Datacenter verfügt über eine Reihe von Funktionen und Sicherheitsvorkehrung. Diese stammen teils auch aus dem militärischen Bereich. Der Container ist klimatisiert und witterungsbeständig. Er kann darüber hinaus in fast jedem Gelände aufgestellt werden. Raue Böden und Feuchtigkeit sowie Unebenheiten sind zum Beispiel kein Problem. Darüber hinaus verfügen die Server über die üblichen Schutzvorkehrungen und Sicherheitsmechanismen, wie sie auch von dem normalen Microsoft Azure Server bekannt sind. Besonders praktisch ist zudem, dass der Container vor Funkfrequenzen abgeschirmt ist. Das bedeutet, dass man das MDC auch in der Nähe von Antennen und Sendemasten aufstellen kann, ohne das zu Problemen oder Interferenzen kommt.

Erst vor kurzem hat Microsoft in den USA im Rahmen einer Live-Demo gezeigt, wie die modularen Datenzentren von Microsoft Azure in der Praxis arbeiten und funktionieren. Getestet wurde gemeinsam mit dem Azure Partner SES Networks. Bei dem Live-Test wurde ein modulares Datacenter an der Westküste mit einem weiteren MDC an der Ostküste verbunden. Die Anbindung des Containers an die Cloud erfolgte über den ExpressRoute Service und Fieberglasleitungen. Gleichzeitig gab es eine Satellitenverbindung, die über den Partner SES hergestellt wurde. Die Satellitenverbindung dient dabei ausschließlich als Backup und kommt dann zum Einsatz, wenn die Glasfaserverbindung überlastet oder fehlerhaft ist. Außerdem können Satelliten in abgelegenen Regionen verwendet werden in denen Glasfaserleitungen nicht oder in nicht ausreichendem Umfang verfügbar sind.

Insgesamt waren die Tests sehr überzeugend und sowohl SES als auch Microsoft zeigten sich zufrieden mit den Ergebnissen. Der Live-Test zeigt, dass das Konzept des modularen Datacenters für die Microsoft Azure Cloud gut durchdacht wurde und auch in der Praxis funktioniert. Diese und andere Live-Demos waren zudem die Grundlage für die darauffolgenden und aktuell immer noch andauernden Tests des MDC durch das Militär und diverse Organisationen. Einer der bekanntesten Tester des Azure MDC ist Elon Musks SpaceX Programm.

Das modulare Datacenter für die Microsoft Azure Cloud befindet sich bereits im praktischen Einsatz. Einige Organisationen sowie das Militär testen den Container bereits seit einiger Zeit. Ein genaues Datum in Bezug auf die Verfügbarkeit des Microsoft Azure MDC gibt es aber nicht. Hier schreibt Microsoft, dass man sich bei Interesse direkt an den Microsoft Azure Verkauf bzw. Kundenservice wenden soll. Dort erhält man weitere Informationen und auch konkrete Angaben zur Verfügbarkeit.

Aktuell wird das Azure MDC von einigen ausgewählten Organisationen sowie von dem Militär getestet. Informationen zum Preis und zur Verfügbarkeit sind daher aktuell nur sehr begrenzt verfügbar. Auf der Microsoft Azure Webseite finden Interessenten den Hinweis, dass sie sich für weitere Informationen, inklusive Angaben zu den Kosten, direkt an das Team von Microsoft Azure wenden sollen.

Die Kosten werden vermutlich ebenso wie das System modular sein. Es ist anzunehmen, dass hier monatliche oder jährliche Kosten für die Miete des Containers entstehen. Darüber hinaus werden wohl Kosten für die benötigte Rechenleistung, zusätzliche Systeme, etc. anfallen. Am Ende wird es sich bei dem MDC um ein sehr individuelles Datacenter handeln, dass entsprechend der Wünsche und Anforderungen des Kunden erstellt, konfiguriert und auch entsprechend bepreist ist.

Mit dem modularen Datacenter von Microsoft Azure geht Microsoft nur einen kleinen Schritt im Bereich der Innovation der Cloud-Technologie. Das Unternehmen ist in dem Bereich sehr aktiv und konnte bereits mehrfach überzeugen. So wurde im Jahre 2018 ein komplettes Datacenter von Microsoft Azure im schottischen Meer versenkt. An Bord waren 864 Server mit einer Kapazität von insgesamt 27.6 Petabytes. Das Projekt war ein Test, um zu schauen, wie gut ein Unterwasser-Datacenter im Vergleich zu einem an Land befindlichen Counterpart funktioniert. Der Test wurde kürzlich beendet und das Datacenter wieder an die Oberfläche gebracht. Das Ergebnis: Die Azure Server, die sich Unterwasser befanden, wiesen nur 1/8 der Fehler auf, mit denen Datenzentren an Land zu kämpfen haben.

Im Jahre 2020 hat Microsoft mit dem Microsoft Flight Simulator 2020 seinen neusten Flugsimulator auf den Markt gebracht und ist damit nach Jahren der Abwesenheit mit einem riesen Knall wieder in die Szene zurückgekehrt. Eine Besonderheit: Der neue Flugsimulator von Microsoft nutzt die Cloud Dienste von Microsoft Azure in sehr großem Umfang. Viele Petabytes an Daten werden hier synchronisiert und alle User über das Internet verteilt. Dieser Ansatz ist nicht nur einmalig wie innovativ, sondern er zeigt auch, dass Microsoft Azure im großen Umfang sowie auf vielfältige Art und Weise eingesetzt werden kann.